Über das allseits beliebte Heißgetränk gibt es ungefähr so viele Mythen, wie Sand am Meer.
Viele Menschen sind der Ansicht, dass der leckere Wachmacher aus Kaffeebohnen unserem Körper mehr Schaden zufügt, als er uns tatsächlich von Nutzen ist.
Doch wie kann etwas, das eigentlich ein natürliches Produkt ist und noch dazu so unglaublich lecker schmeckt nicht gut für uns sein?
Um Klarheit in die Sache zu bringen sollen in diesem Artikel etwaige Märchen und schlicht und einfach faktisch falsche Gerüchte aus dem Weg geschafft werden – damit anhand von Fakten entschieden werden kann, ob Kaffee für eine persönlich nun gut ist, oder seiner Gesundheit schaden zufügen könnte.
Inhaltsverzeichnis
Kaffee darf bei hohem Blutdruck nicht konsumiert werden!
Das in den Kaffeebohnen enthaltene Koffein, gilt als psychoaktive Substanz mit einer stimulierenden Wirkung.
Weshalb sich Menschen mit erhöhtem Blutdruck deshalb Sorgen machen ist, da durch das Koffein die Pulsfrequenz kurzzeitig erhöht wird, was eben unseren Blutdruck in die Höhe sausen lässt.
Doch dieser Effekt lässt laut der Deutschen Herzstiftung schon nach rund 30 Minuten wieder nach und hat keine längerfristigen Nachwirkungen. Zusätzlich kommt es darauf an wie häufig Kaffee getrunken wird, denn bei regelmäßigem Konsum ist der Anstieg wohl kaum spürbar – auch nicht bei Personen, die an Hypertonie leiden.
Das heißt also im Klartext, dass auch die davon Betroffenen nicht völlig auf Kaffee verzichten müssen und ganz einfach auf ihren Körper hören sollten, denn falls die Tasse nicht gut tut, wird es sich bemerkbar machen. Und selbst dann ist dies noch lange kein Grund zur Sorge.
Durch Kaffee verliert der Körper viel Flüssigkeit!
Dies ist wohl eines der hartnäckigsten Gerüchte rund um Kaffee.
Ein wahrer Flüssigkeitsräuber soll er sein. Was daran korrekt ist, ist die Tatsache, dass Kaffee eine harntreibende Wirkung hat, die dazu führen kann, dass man einmal mehr den Gang zur Toilette antreten muss.
Doch das wird vermutlich eher daran liegen, weil durch den Becher Kaffee natürlich auch eine relativ große Menge an Wasser zu sich genommen worden ist, das auch wieder entweichen muss. Und weil es eben nicht einfach im Körper verdampft, sucht es sich wie auch jede andere Art der Flüssigkeitszufuhr den gewohnten Abgang durch die Blase!
Was an dieser Stelle angemerkt werden sollte, ist die unterstützende Wirkung von Kaffeebohnen bei Diabetes.
Aktuelle Studien konnten beweisen, dass das Risiko an der Blutzuckererkrankung verringert werden kann, wenn man regelmäßig Kaffee trinkt. Was genau dafür verantwortlich ist, wurde aber bisher noch nicht bestätigt. Nur, dass es wohl eher nicht am in den Kaffeebohnen enthaltenen Koffein, sondern an anderen Inhaltsstoffen liegt, die eine positive Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel haben.
Menschen mit empfindlichem Magen dürfen keinen Kaffee trinken!
Da die Kaffeebohnen viel Säure enthalten hat dieses Gerücht durchaus seine Berechtigung.
Die im Kaffee enthaltenen Bitterstoffe führen dazu, dass sich eine sensible Magenschleimhaut oftmals etwas beleidigt und angegriffen fühlt, was sich wiederum in unangenehmen Magenschmerzen äußern kann.
Das heißt nicht gleich, dass absolut kein Kaffee konsumiert werden kann, allerdings muss auf den Röstungsgrad, die Zubereitungsart und auch die Herkunft der Kaffeebohnen geachtet werden, da all dies beeinflussende Faktoren sind.
Ein simpler Espresso gilt im Allgemeinen als besser verträglich als ein süßer Milchkaffee.
Ab dem späten Nachmittag sollte man Kaffee vermeiden!
Dies geht mit der Annahme einher, dass einem die Wirkung des Koffeins den Schlaf raubt, da es einen wach hält.
Doch auch hier muss gleich zu Beginn klar gesagt werden, dass sich dies bei jeder Person anders verhält. Zudem kommt es darauf an, wie viel Kaffee man getrunken hat über den Tag verteilt und wie viel die tatsächliche eingenommene Koffeinmenge darstellt.
Der aufputschende Effekt beginnt normalerweise rund 15 bis 30 Minuten nach dem Kaffeekonsum und hält unterschiedlich lange an. Bei manchen Personen wurde das Koffein schon nach ein paar Stunden wieder zur Hälfte aus dem Körper ausgeschieden, bei anderen wiederum kann man auch noch nach knapp 10 Stunden die halbe Menge nachweisen.
Das kann mit dem Alter zu tun haben, mit dem Geschlecht und auch ob man Raucher ist, oder viel Sport betreibt – jüngste Untersuchungen konnte zeigen, dass bei diesen das Koffein im Körper schneller abgebaut wird als bei Nichtrauchern.
Zusätzlich haben etwaige Medikamente, die eingenommen werden auch noch so ihre Wechselwirkungen darauf. Und regelmäßiger Konsum, führt wie bei den meisten Stoffen auch beim Kaffee zu einem Gewöhnungseffekt, welcher hier dazu führt, dass überhaupt nicht so stark auf Koffein reagiert wird.
Eine individuelle Angelegenheit!
Wie man also sieht, gibt es zu allen Gerüchten, die so im Umlauf sind immer ein Für und Wider. Man wird wenn es um Kaffeebohnen und deren Produkt Kaffee geht, kein allgemein gültiges Rezept finden, das für jeden passt.
Wichtig ist auf die Signale des Körpers zu hören und demnach auch sein Kaffeekonsumverhalten zu richten. Nur so kann man die für sich perfekte Menge herausfinden und muss in den meisten Fällen auch nicht auf den morgendlichen Muntermacher verzichten.