Ästhetische Zahnmedizin – Was steckt dahinter?

Die Gesundheit deiner Zähne ist wichtig, ohne Frage. Nicht selten fokussiert sich unsere Gesellschaft dabei aber auch auf das Aussehen der Zähne, das damit Hand in Hand geht. Neben der gesundheitlichen Zahnmedizin ist deshalb das Feld der ästhetischen Zahnmedizin entstanden. Welche Zahnarztbehandlungen zählen zu der ästhetischen Zahnmedizin, welche von ihnen lohnen sich und was zahlen Krankenkassen?

Was ist ästhetische Zahnmedizin?

Wie bei der gesundheitlichen Zahnmedizin wird auch bei ästhetischen Zahnbehandlungen mit modernen Techniken & innovativen Materialien gearbeitet, um deine Zähne zu pflegen, zu korrigieren oder zu ersetzen. Hier liegt der Fokus vor allem auf dem Aussehen deiner Zähne.

Verschwimmende Grenzen zwischen Gesundheit & Ästhetik

Theoretisch lässt sich die ästhetische Zahnmedizin von der gesundheitlichen Variante so abgrenzen, dass diese Behandlungen nur die Optik deiner Zähne verbessern, aber nicht zu ihrer Gesundheit und Funktionalität beitragen. In der Praxis sind die Gesundheit, Funktionalität und das Aussehen unserer Zähne und des Zahnfleisches aber nicht immer voneinander trennbar.

  • In der Regel befinden wir gerade die Dinge als ästhetisch ansprechend, die auf gesunde Zähne hindeuten.

Im Umkehrschluss müssen wir unsere Zähne gesund halten, damit sie ansprechend aussehen. In manchen Fällen sind dafür Korrekturen notwendig, die sowohl das Aussehen als auch die Funktionalität und Gesundheit der Zähne beeinflussen.

Eine Beißschiene für Menschen, die im Schlaf mit den Zähnen knirschen, verhindert beispielsweise sowohl für die Ästhetik als auch die Gesundheit und die Stellung der Zähne, dass Abreibungen und Absplitterungen entstehen. Daher verschwimmen die Definitionen von ästhetischer und gesundheitlicher Zahnmedizin häufig.

Nicht zuletzt kann das Aussehen unserer Zähne auch unsere psychische Gesundheit und zwischenmenschliche Interaktionen nachhaltig beeinflussen. Nicht immer sind Dinge wie Fehlstellungen oder Verfärbungen dabei durch unser Verhalten entstanden. Vor allem bei genetischen Veranlagungen kannst du unter Umständen argumentieren, dass eine ästhetische Zahnbehandlung auch medizinisch notwendig ist.

Welche Behandlungen zählen zu der ästhetischen Zahnmedizin?

Manche Behandlungen können sehr leicht der ästhetischen Zahnmedizin zugeteilt werden. Dazu gehört zum Beispiel das Bleaching. Hier werden verfärbte Zähne aufgehellt, während kein Vorteil für die Zahngesundheit entsteht. Wird die Aufhellung falsch durchgeführt, kann sie den Zähnen sogar schaden.

  • Deshalb solltest du als Laie darauf verzichten, deine Zähne zu Hause zu bleichen, und lieber auf ausgebildete Zahnmediziner zurückgreifen.

Bei anderen Anwendungen sind die Abgrenzungen zwischen den zwei Fachbereichen weniger einfach. Hier entscheiden der gewählte Umfang und die Materialien darüber, ob die Behandlung über die reine medizinische Notwendigkeit hinausgeht.

Insgesamt können die folgenden Behandlungen zu dem Leistungsspektrum der ästhetischen Zahnheilkunde gezählt werden:

  • Veneers – keramische Verblendschalen
  • Bleaching
  • Füllungen oder Zahnersatz aus Keramik und Kunststoff
  • Professionelle Zahnreinigungen
  • Behandlungen, die Fehlstellungen von Zähnen begradigen

Was wird von den Krankenkassen gezahlt?

Relevant wird die Unterscheidung zwischen medizinischer und ästhetischer Zahnheilkunde vor allem, wenn es um die Kostenübernahme geht. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel nur volle Preise oder Teile, wenn durch die Behandlung die Gesundheit deiner Zähne geschützt oder wiederhergestellt wird.

  • Da es bei dem Bleaching nur darum geht, vergilbte Zähne wieder weiß zu machen, musst du in der Regel selbst dafür zahlen.

Eine höhere Chance, dass Kosten übernommen werden, besteht, wenn das Ergebnis nicht nur das Aussehen deiner Zähne beeinflusst. Behandlungen der Parodontitis, die die Gesundheit des Zahnfleischs aufrechterhalten, verhindern nicht nur das Entstehen von Entzündungen oder sogar Zahnverlust. Sie tragen auch dazu bei, dass dein Zahnfleisch ästhetisch aussieht.

  • Diese Behandlungen, die sowohl das Aussehen deiner Zähne schützen als auch ihre Gesundheit aufrechterhalten, werden häufig ganz oder in Teilen von Krankenkassen getragen.
  • Die Krankenkassen zahlen ausschließlich Behandlungen mit einer nachgewiesenen medizinischen Notwendigkeit.

Dabei geben sie meist nur Geld für die Basisversorgung aus, um die Funktionalität und Gesundheit wiederherzustellen. Deshalb kann es auch bei einer notwendigen Behandlung für einen Zahnersatz dazu kommen, dass die Kasse die volle Kostenübernahme ablehnt.

  • Möchtest du eine besonders langlebige Lösung, die zudem ästhetisch zwischen den natürlichen Zähnen nicht auffällt, musst du häufig selbst zahlen.

Was genau die Krankenkasse zu den Behandlungen mit medizinischer Notwendigkeit zählt, unterscheidet sich zwischen verschiedenen Anbietern. Manche sind eher dazu bereit, mehr Geld für langfristige und hochwertige Lösungen auszugeben, statt nur das Minimum zu tragen.

  • In den meisten Fällen musst du eine Zahnzusatzversicherung abschließen, wenn du möchtest, dass die Versicherung auch Kosten für das äußere Erscheinungsbild übernimmt.

Hier wird überwiegend ein bestimmter finanzieller Rahmen pro Jahr vorgegeben, beispielsweise die Kostenübernahme von 1 oder 2 professionellen Zahnreinigungen.

In der Regel übernehmen die Zusatzversicherungen mehr Behandlungen, je höher der Beitrag ist, den du zahlst. Andere übernehmen auch für niedrige Beitragsraten spezifische Behandlungen, aber zahlen dann nicht für andere.

Fazit

Ästhetische Zahnmedizin hat sich neben der gesundheitlichen Zahnheilkunde zu einem eigenen medizinischen Feld entwickelt. Grundsätzlich befassen sich die ästhetischen Behandlungen mehr mit dem Aussehen der Zähne, statt zu ihrer Gesundheit und Funktionalität beizutragen. Ganz lassen sich die Faktoren von Ästhetik und Gesundheit aber nicht trennen. Häufig führen Zahnarztbehandlungen zu einer Verbesserung und Aufrechterhaltung von beidem.

Grundsätzlich gilt, dass Krankenkassen größtenteils die Kosten übernehmen, die minimal dafür notwendig sind, die Funktionalität von Zähnen aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Wer möchte, dass die Lösung auch langlebig und ästhetisch ist, muss selbst zahlen. Dafür kann es sich anbieten, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, die auch ästhetische Behandlungen ganz oder in Teilen übernimmt. Das kann sich allein für ein verbessertes Selbstwertgefühl und die positive Wahrnehmung durch andere lohnen.

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