Für Sportler spielt eine klare Sicht eine entscheidende Rolle, um optimale Leistungen zu erbringen, eventuelle Differenzen auszugleichen und barrierefrei spielen oder trainieren zu können. Bei über zwei Dritteln der Deutschen, die mittlerweile eine Sehschwäche haben, ist die Auswahl der richtigen Sehhilfe also eine überaus präsente und alltägliche Frage. Ob Brille oder Kontaktlinsen besser ist, kann dabei eine wichtige Überlegung sein. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt, um die beste Entscheidung für die jeweilige Aktivität zu treffen.
Die Vor- und Nachteile von Kontaktlinsen
Indem sie eine freie Sicht und Bewegung in Form eines wesentlich breiteren Sichtfelds als Brillen bieten, sind Kontaktlinsen grundsätzlich schonmal von Vorteil. Das periphere Sehen ist bei vielen Sportarten von großer Bedeutung, um die Bewegung der Mitspieler oder Gegner wahrnehmen zu können, ohne den Kopf drehen zu müssen. Sie sitzen außerdem direkt auf der Augenoberfläche und sorgen so für stabile Sicht – selbst bei schnellen, abrupten Bewegungen oder Erschütterungen, was besonders bei Sportarten mit raschen Richtungswechseln wie Basketball, Tennis oder Leichtathletik ein wichtiger Punkt ist. Und: sie verrutschen und beschlagen nicht, wie Brillen es beim Schwitzen schnell tun. Der Nachteil allerdings ist, dass bei manchen Sportlern Augenreizungen auftreten können, verursacht durch Trockenheit, insbesondere bei längerer Tragezeit oder in staubiger Umgebung. Das kann schnell zu einer Irritation der Konzentration führen – und im schlimmsten Fall zu einer Infektion. Das Einsetzen, Entfernen und Reinigen von Kontaktlinsen erfordern außerdem ein Mindestmaß an Geschick und Hygiene, was besonders in der Hektik vor einem Wettkampf oder nach einem Training lästig sein kann.
Wann sollte auf Kontaktlinsen umgestiegen werden?
Trotzdem überwiegen die Vorteile. Wie bereits erwähnt sollte vor allem bei schnellen Sportarten, die entweder eine hohe Geschwindigkeit oder schnellen Richtungswechsel erfordern, wie zum Beispiel Fußball, Hockey oder Squash, Kontaktlinsen favorisiert werden. Sie gewährleisten eine klare Sicht, ohne das Risiko einer verrutschenden oder beschlagenden Brille. Auch für Wassersportarten sind Kontaktlinsen ideal – solange sie mit Taucherbrillen gekoppelt werden. Wir empfehlen hier die Nutzung von Einweglinsen, um sie direkt nach dem Wettkampf oder Training entsorgen zu können. Bei Kontakt- und Kampfsportarten kann das Tragen einer Brille zudem eine direkte Gefahr darstellen – und ist möglicherweise von Vornerein bereits untersagt. Generell ist beim Tragen von Kontaktlinsen die Verletzungsgefahr drastisch reduziert – egal, um welche Sportart es sich handelt.
Wann sollte auf Kontaktlinsen verzichtet werden?
Wer standardmäßig mit trockenen oder empfindlichen Augen zutun hat, für den können Kontaktlinsen zusätzliche Unannehmlichkeiten verursachen. Obwohl Augentropfen im Alltag gut gegensteuern können, sind sie beim Sport und den zusätzlichen Reizungen dort mitunter unzureichend – wobei neue Studien zeigen, dass Sport bei trockenen Augen tatsächlich helfen kann! Bei besonders starken Sehproblemen oder besonderen Sehkorrekturen können Kontaktlinsen ebenfalls weniger geeignet sein. Bei Sportarten, die besonders anstrengend für die Augen sein können – sei es durch starken Gegenwind wie beim Radsport, Lichtempfindlichkeit durch beispielsweise Schnee oder, wie bereits erwähnt, der Kontakt mit Wasser beim Schwimmen oder Tauchen, sind Sportbrillen weiterhin zu bevorzugen. Sie schützen das Sehvermögen vor äußeren Einflüssen und sorgen für minimale Irritationen. Obwohl viele Sportbrillen mittlerweile mit Stärke gekauft werden können, kommen Sie allerdings trotzdem wesentlich günstiger davon, sie ebenfalls mit Kontaktlinsen zu koppeln.