Beim Tätowieren werden Pigmente in die unteren Schichten der Haut eingebracht. Da Tätowierwerkzeuge mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen, müssen sie Einwegartikel sein oder in einem medizinischen Ultraschallgerät (Autoklaven) sterilisiert werden. Andernfalls besteht die Gefahr einer bakteriellen Infektion während der Zeichnung.
Um die Sicherheit der Tätowierung zu gewährleisten, sollte der Tätowierer ein Gesundheitsbuch führen, auf Handhygiene achten und die Wunde häufig mit einem feuchten Handtuch abwischen. Eine Infektion beim Tätowieren oder Piercen in sauberen, modernen Tätowierstudios mit Einweginstrumenten ist fast unmöglich.
Inhaltsverzeichnis
Einhalten der Hygienerichtlinien
Offizielle Tätowierstudios schließen das Risiko, sich eine Krankheit zuzuziehen, fast vollständig aus. Leider kann das Gleiche nicht über das Tätowieren an illegalen Orten mit unhygienischen Bedingungen gesagt werden. Wer sich ein Tattoo selber stechen möchte, ist natürlich auch selbst für die Hygiene verantwortlich und sollte dabei unbedingt mit äußerster Sorgfalt vorgehen. In der Regel kann man dafür auch bei einem professionellen Tattoostudio um Rat fragen, was alles beachtet werden muss. Die notwendigen Hygieneartikel lassen sich dann, in der Apotheke oder wie auch die Tattoo-Utensilien über das Internet beziehen.
Welche Infektionsrisiken gibt es?
Die Nichteinhaltung der Sterilität kann zu Entzündungen, bakteriellen Infektionen und Pilzinfektionen führen. Einige Ärzte und Mediziner warnen zudem vor einem Risiko auf folgende Krankheiten:
- Hepatitis B und C,
- Herpes,
- HIV,
- Tuberkulose,
- Staphylococcus aureus,
- Tetanus.
Symptome einer oberflächlichen Infektion sind Rötung, eitriger Ausfluss, Schwellung oder Schmerzen, die sich auf andere Hautbereiche ausbreiten und manchmal eine Sepsis verursachen können. Menschen mit Herzkrankheiten, Diabetes, Krampfadern und Immunschwäche haben ein höheres Risiko, sich zu tätowieren.
Bitte beachten Sie: Der Vorgang des Tätowierens selbst ist nicht gefährlich. Das Risiko einer Tätowierungsinfektion besteht nur bei Nachlässigkeit des Tätowierers und Missachtung elementarer Hygieneregeln.
Modernes tätowieren
Heute wird der Tätowiervorgang mit einer elektrischen Tätowiermaschine durchgeführt. Das Gerät bringt das Pigment mit einer oder mehreren Nadeln unter die Haut. Die Geschwindigkeit beträgt 80 bis 150 Hautdurchdringungen pro Sekunde. Die Nadeln sind für jeden Kunden persönlich, werden vor dem Eingriff ausgepackt und können nicht wieder verwendet werden. Zu entsorgen als Abfall der Klasse „B“.
Alle Arbeitselemente der Maschine, die mit dem Körper des Kunden in Berührung kommen, müssen steril sein. Während des Tätowiervorgangs werden die Werkzeuge mit speziellen Einwegüberzügen geschützt. Für ein sicheres Tätowieren wird empfohlen, dass der Meister mit einer Einweg-Polyethylenschürze und einer Schutzbrille arbeitet. Medizinische Handschuhe sind Pflicht!
Stellt die Tattoo-Farbe ein Risiko dar?
Hochwertige Tätowierfarben enthalten keine schädlichen Substanzen, sodass das menschliche Immunsystem das Pigment aus der Tiefe der Haut nicht abstößt. Es besteht jedoch die Möglichkeit einer allergischen Reaktion oder einer persönlichen Unverträglichkeit.
Allergien gegen Rot, Gelb und Weiß sind die häufigsten. Die Reaktion entwickelt oder intensiviert sich bei Einwirkung von UV-Licht.
Die wichtigsten Symptome sind:
- Rötung,
- Schwellung,
- Juckreiz,
- Nesselausschlag,
- Ansammlung von Lymphflüssigkeit.
Obwohl diese Vorfälle recht selten sind, führen professionelle Tätowierer vor dem Stechen des Tattoos in der Regel einen Test durch, herauszufinden, ob der Klient die gewählte Tattoofarbe auch wirklich verträgt oder ob es bei ihm zu einer allergischen Reaktion kommt.
Wichtig: Es ist auch immer wieder minderwertige Tattoofarbe auf dem Markt, die durchaus auch Giftstoffe wie Arsen, Kadmium, Nickel und andere Substanzen enthält. Informieren Sie sich daher im Voraus, welche Tattoofarbe Ihr Tätowierer verwendet und überprüfen Sie dessen Qualität.
Welche Risiken entstehen nach dem Stechen des Tattoos?
Viele Menschen denken, dass der Moment, in dem man mit einer Nadel in die Haut sticht, eine Gefahr darstellt. Aber auch nachdem Sie die Praxis des Tätowierers verlassen haben, ist das Risiko einer Infektion nicht geringer. Eine offene Wunde bleibt noch 2-3 Tage (manchmal auch länger) am Körper. Wenn Sie keine Vorsichtsmaßnahmen treffen, können Sie sich in große Gefahr begeben.
Auch das Thema Duschen sollte beachtet werden.
Die richtige Tattoo-Pflege
Sobald der Tätowierer seine Arbeit beendet hat, behandelt er die Wunde mit einer antiseptischen Creme und trägt eine Wundheilungssalbe auf. In der Regel bekommt der Kunde daraufhin genau anweisungen und oft sogar eine Broschüre über die Pflege der Tätowierung. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
- Halten Sie den tätowierten Bereich durch das Auftragen einer Pflegecreme feucht und verhindern Sie so, dass es zu harten Verkrustungen kommt, die über der Haut spannen.
- Wechseln Sie den Verband regelmäßig,
- Versuchen Sie in der ersten Woche reibende, scheuernde Kleidung zu vermeiden,
- Vermeiden Sie das Fitnessstudio, den Pool, den Strand und das Sonnenstudio, also alles, bei dem unsauberes Wasser, Schweiß oder direkte Sonneneinstrahlung auf das Tattoo kommen kann.
Das Baden in einem Schwimmbad oder einem offenen Gewässer, der Besuch von Saunen und Badehäusern beispielsweise kann einen ganzen „Strauß“ von Krankheiten mit sich bringen. Die feuchte und warme Umgebung begünstigt die Vermehrung von Bakterien. Sie können sich unbemerkt Bakterien, Pilze und Keime einfangen, die leicht in Wunden eindringen und einen septischen Schock verursachen können.
Wenn Sie einen Ausschlag oder Blasenbildung bemerken oder Fieber haben, sollten Sie den Tätowierer sofort fragen, welches Pigment er verwendet hat, und einen Arzt aufsuchen.
Um das Risiko einer Tattoo-Infektion zu verringern, sollten Sie die Sicherheitsregeln beachten.
Ist das Tattoo einmal abgehakt, können Sie viele Jahre lang ohne weitere Risiken Freude daran haben!